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DIE WELT

Massenansturm auf die neue Volksaktie

Infineon soll bis zu 35 Euro kosten - Nachfrage bricht alle Rekorde - Neuer Schub für Aktienkultur in Deutschland

Die I-Aktie kommt: Die Zeichnungsfrist für den zweitgrößten Börsengang in der deutschen Geschichte, mit dem Siemens seine Chiptochter Infineon an den Markt bringen wird, läuft. Die Handelsaufnahme ist für den 13. März im Amtlichen Handel in Frankfurt und an der New Yorker Börse geplant.

Die Infineon-Aktie könnte ein weiterer Meilenstein für die Aktienkultur in Deutschland werden. Die Nachfrage nach Infineon-Aktien brach bereits am ersten Tag alle Rekorde: "Wir werden regelrecht überrollt. Die Nachfrage ist riesig", sagt Peter Pietsch von der Commerzbank in Frankfurt. Auch andere Bankhäuser und Direktbanken verzeichneten am Montag einen Ansturm auf die neuen Papiere, bei einigen Discount-Brokern mussten die Kunden lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Am Morgen hatten sich Siemens, Infineon sowie die Konsortialführer Deutsche Bank und Goldman Sachs auf eine Preisspanne für die Infineon-Aktie von 29 bis 35 Euro verständigt. Die Zeichnungsfrist soll voraussichtlich vom 21. Februar bis zum 10. März laufen. Insgesamt werden rund 173 Millionen Namensaktien angeboten. Trotz der großen Stückzahl könnte die Nachfrage nach der Emission größer sein als das Angebot. "Schon jetzt ist absehbar, dass die Aktie überzeichnet sein wird.

Privatanleger, die bis einschließlich 1. März 2000 bei einer der Konsortialbanken zeichnen, erhalten bei Zuteilung einen Preisvorteil in Höhe von einem Euro pro Aktie. Im Telefonhandel, in dem bereits vorbörslich Neuemissionen gehandelt werden, trauen die Börsianer der neuen I-Aktie einiges zu: Die Notierungen lagen am Montag zwischen 70 und 80 Euro. "Die Aktie ist mindestens 40 Prozent unterbewertet", sagte ein Branchenkenner "Vermutlich setzen viele Anleger auch auf den Epcos-Effekt", fügte er hinzu. Die Siemens-Tochter Epcos war im Oktober des vergangenen Jahres an die Börse gebracht worden und hat sich seither im Kurs mehr als vervierfacht. Wie Epcos strebt auch Infineon eine schnelle Aufnahme in den deutschen Aktienindex Dax an.

Unterdessen gab der größte Chiphersteller der Welt Intel bekannt, sich mit rund 250 Millionen Euro an Infineon beteiligen zu wollen. Damit wird das US-Unternehmen ein Prozent an der Siemens-Tochter halten. Der Anteil des Münchener Mutterkonzerns liegt nach dem Börsengang bei 71 Prozent, soll bis 2001 aber auf unter 50 Prozent reduziert werden. Damit setzt Siemens die Fokussierung auf seine Kernbereiche fort.

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