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Bundespolizei testet "easy Pass" Automat kontrolliert Reisende am Flughafen

So etwas hat es in Deutschland noch nicht gegeben: Auf dem Frankfurter Flughafen wird die Identität der Reisenden zukünftig auf Wunsch automatisch kontrolliert. Bewährt sich "easy Pass", soll das System bundesweit zum Einsatz kommen. Doch nicht jeder Passagier kann die Maschine nutzen.

Reisende auf dem Frankfurter Flughafen können ihren Pass seit Freitag von einem Automaten überprüfen lassen. Die Maschine übernimmt die Arbeit der Grenzbeamten und soll damit die Warteschlangen verkürzen. Nach dem Testlauf in Frankfurt soll das System zügig bundesweit eingeführt werden, teilte die Bundespolizei mit. Möglich wird die neue Identitätskontrolle, weil Computer die persönlichen Daten nutzen. Vollautomatisch wird auch der Name jedes Fluggastes mit dem Fahndungsregister abgeglichen - das hat es in Deutschland noch nie gegeben. Laut Bundesinnenministerium können die Daten nicht in falsche Hände geraten und würden wieder gelöscht.

Voraussetzung für das Nutzen des neuen Systems ist ein Reisepass, der bereits über einen Speicherchip für biometrische Daten wie den Fingerabdruck verfügt. Das ist bei allen jüngst ausgestellten EU-Pässen schon der Fall. In Deutschland ist rund jeder dritte Reisepass ein solcher sogenannter ePass. An dem neuen Kontrollautomaten halten die Fluggäste ihren Pass auf eine Lesefläche. Der Scanner liest in nur fünf Sekunden Passnummer, Namen, Geburtstag und Länderkennung aus - und gleicht sie mit laufenden Fahndungen ab. Dann öffnet sich eine erste Schranke, das Gesicht des Reisenden wird fotografiert und mit dem Bild abgeglichen, das vorher aus dem Pass herausgelesen wurde. So ist sicher, dass Pass und Fluggast übereinstimmen.

Grenzabfertigung wird beschleunigt

"Ein großer Gewinner mit diesem Projekt ist unsere innere Sicherheit. Denn die Verwendung falscher Pässe spielt gerade bei der organisierten Kriminalität, etwa dem Drogenhandel, eine ganz wichtige Rolle", sagte der Staatssekretär des Bundesinnenministeriums, August Hanning. Außerdem beschleunige des System die Grenzabfertigung deutlich - der Gang durch die automatische Schleuse dauert weniger als 15 Sekunden. "Das Personal, das wir bei dieser Routineaufgabe einsparen können, setzen wir an anderen Stellen verstärkt ein. Etwa für mehr Streifen auf dem Flughafen", sagte der Vizepräsident der Bundespolizei, Ralf Göbel.

Gesetze erlauben die automatisierte Einreisekontrolle und auch den Abgleich mit der Fahndungsliste. Bisher geschah das nur, wenn der Kontrolleur einen Verdacht gegen Reisende hegte. Der Testlauf mit dem Prototypen in Frankfurt läuft bis März. Dann soll München folgen. Über die Kosten wurde nichts bekannt.

DPA DPA

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