E-Books: Lesehilfen für Nerds
E-Book-Reader Alternativen zu Amazons Kindle
Hand aufs Herz: Wie viele E-Book-Reader kennen Sie wirklich? Den Amazon Kindle, Sonys PRS-505 und das Touchscreen-Modell PRS-600, klar, aber welche noch? Kurz vor dem Beginn der Buchmesse in Frankfurt hat sich SPIEGEL ONLINE auf dem Markt umgesehen und festgestellt: Es gibt noch viel mehr spannende Lesegeräte da draußen. Manche billiger und andere enorm viel teurer als die bekannten Modelle.
Das wohl am weitesten aus dem üblichen Einerlei herausragende Beispiel: der iRex Digital Reader 1000S. Dessen Display erreicht schon fast DIN-A4-Format und hat eine Auflösung, die HD-Fernsehern nahekommt. Hersteller iRex offeriert ihn unter anderem als eine Möglichkeit, Zeitungen digital, aber doch fast im gewohnten Format zu lesen. Bei einem Preis von 700 Euro wäre das allerdings ein stattlicher Luxus. Wahrscheinlicher ist, dass er als Arbeitshilfe verwendet wird. Denn laut iRex kann man Word-Dokumente, E-Mails und PDF-Dateien quasi auf den Reader drucken. So lassen sich die Dokumente per Zeigestift am e-Ink-Display bearbeiten, was laut iRex tonnenweise Papierausdrucke sparen soll.
Es gibt aber auch die genau entgegengesetzten Extreme. Den Hanvon Wisereader N516 von der chinesischen Firma Hanwang Technology beispielsweise, der vom Hersteller für 189 Euro angeboten wird, billiger als jedes Konkurrenzmodell. Und dabei muss er sich nicht einmal vor teureren Modellen verstecken.
Scheinbare Vielfalt, einheitliche Rahmendaten
Das liegt vor allem daran, dass die große Masse der E-Book-Reader weitgehend standardisierte Maße und Ausstattungsmerkmale aufweist. Die Displays sind in der Regel zwölf bis 15 Zentimeter groß, haben eine Auflösung von 800 x 600 Bildpunkten. Was offensichtlich daran liegen dürfte, dass die Zahl der E-Ink-Display-Zulieferer äußerst begrenzt ist: Das Gros kommt von E-Ink, die Konkurrenten Plastic Logic und SiPix werden gerade erst aktiv, das elektronische Papier von Polymer Vision ist über Teilhaber Philips mit E-Ink verbunden. Dass sie alle auf der Strom sparenden E-Ink-Technik basieren, die ein absolut flimmerfreies Bild verspricht, versteht sich ebenso von selbst wie der USB-Anschluss.
Große Unterschiede gibt es dagegen bei der Zahl und Wahl der Textformate. Die Geräte von Amazon etwa unterstützen von Haus aus keine PDF-Dateien. Die Kindles können zudem das Epub-Format nicht verarbeiten, das viele Webshops für ihre E-Books verwenden. Dafür können nur die Kindles das Amazon-eigene AZW-Format lesen.
Ein Trend scheint sich derzeit auf jeden Fall hinsichtlich der Netzanbindung von E-Book-Readern abzuzeichnen. Nachdem Amazon mit seinen Kindles, die sich per Mobilfunkanbindung mit Büchern und Zeitungen versorgen lassen, so erfolgreich ist, werden jetzt immer mehr Lesegeräte mit einer Netzanbindung ausgestattet. Eines der jüngsten Beispiele ist der Reader 800 SG von iRex. Das in Kooperation mit Barnes & Noble entwickelte Gerät hat ein besonders großes Display, kann sich via UMTS mit Online-Buchshops verbinden. Denselben Ansatz verfolgt Sonys Reader Daily Edition.
Und auch eine deutsche Firma hat bereits einen ähnlichen E-Book-Reader in petto: Das Berliner Startup Txtr stellt auf der Frankfurter Buchmesse seinen Txtr-Reader vor, der sich über das Netz von E-Plus und wahlweise per W-Lan mit dem Txtr-Webshop verbinden kann. Mit satten 8 GB Speicher und Bluetooth ist der Txtr seiner Konkurrenz deutlich voraus. Was man dafür wird zahlen müssen, will die Firma aber erst auf der Buchmesse verraten.
Noch mehr Infos über die aktuellen E-Book-Reader finden sie in der Fotostrecke zu diesem Artikel. Die wichtigsten technischen Daten aller aktuellen Geräte sind in einer Tabelle auf der folgenden Seite zusammengefasst:
Alle Reader auf einen Blick
eBooks in Deutschland
Gewicht | Display | Anschlüsse | Speicher | Preis | |
---|---|---|---|---|---|
Amazon Kindle | 290 Gramm | 15,2 cm / 800 x 600 Pixel | UMTS, USB, SD-Karte | 2 GB | 242 Euro |
Amazon Kindle DX* | 560 Gramm | 24,6 cm / 1200 x 824 Pixel | UMTS, USB, SD-Karte | 4 GB | 489 Dollar |
BeBook | 220 Gramm | 15,2 cm / 800 x 600 Pixel | USB, SD-Karten | 512 MB | 250 Euro |
BeBook Mini | 160 Gramm | 12,7 cm / 800 x 600 Pixel | USB, SD-Karten | 512 MB | 200 Euro |
Cybook Gen 3 | 175 Gramm | 15,2 cm / 800 x 600 Pixel | USB, SD-Karten | 64 MB | 280 Euro |
Cybook Opus | 150 Gramm | 12,7 cm / 800 x 600 Pixel | USB, microSD-Karten | 1 GB | 250 Euro |
Etaco Jetbook | 210 Gramm | 12,7 cm / 800 x 600 Pixel | USB, SD-Karten | 112 MB | 270 Euro |
Hanvon WISEreader N516 | 170 Gramm | 12,7 cm / 800 x 600 Pixel | USB, SD-Karte | 512 MB (plus 2 GB SD-Karte) | 190 Euro |
Hanvon WISEreader N518 | 190 Gramm | 12,7 cm / 800 x 600 Pixel | USB, SD-Karte | 512 MB (plus 4 GB SD-Karte) | 280 Euro |
Hanvon WISEreader N526 | 195 Gramm | 12,7 cm / 800 x 600 Pixel | USB, SD-Karte | 512 MB (plus 4 GB SD-Karte) | 300 Euro |
iRex Iliad 2nd Edition | 435 Gramm | 20,6 cm / 1024 x 768 Pixel | W-Lan, USB, MMC- und CF-Karten | 256 MB | 600 Euro |
iRex iLiad Book Edition | 435 Gramm | 20,6 cm / 1024 x 768 Pixel | USB, MMC- und CF-Karten | 256 MB | 550 Euro |
iRex Digital Reader 1000 S | k.A. | 25,9 cm / 1280 x 1024 Pixel | USB, SD-Karten | 1 GB (SD-Karte) | 700 Euro |
iRiver Story | 284 Gramm | 15,2 cm / 800 x 600 Pixel | USB, SD-Karten | 2 GB | 300 Euro |
Sony PRS-505 | 250 Gramm | 15,2 cm / 800 x 600 Pixel | USB, Memorystick, SD-Karte | 256 MB | 250 Euro |
SonyPRS-600 | 280 Gramm | 15,2 cm / 800 x 600 Pixel | USB, Memorystick, SD-Karte | 512 MB | 300 Euro |
Txtr Reader** | 300 Gramm | 15,2 cm / 800 x 600 Pixel | EDGE, Bluetooth, W-Lan, USB, mircoSD-Karte | 8 GB (auf microSD-Karte) | 319 Euro |