Japan will Solar-Kraftwerk im All stationieren

Die japanische Raumfahrtagentur JAXA hat ambitionierte Pläne: Bis zum Jahr 2030 soll ein Photovoltaik-Kraftwerk mit einer Leistung im Gigawatt-Bereich auf einer geostationären Umlaufbahn im All positioniert werden. Auf die Erde gelangt der Sonnenstrom in Form von Lasern oder energiereichen Mikrowellen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die japanische Raumfahrtagentur JAXA hat ambitionierte Pläne: Bis zum Jahr 2030 soll ein Photovoltaik-Kraftwerk mit einer Leistung im Gigawatt-Bereich auf einer geostationären Umlaufbahn im All positioniert werden. Beteiligt an der Entwicklung des sogenannten Space Solar Power System (SSPS) sind große japanische Firmen wie Mitsubishi, NEC, Fujitsu und Sharp.

Schwimmende Parabolantennen sollen die vom Space Solar Power System erzeugte Energie auf der Erde auffangen.

(Bild: USEF)

Im Rahmen des vom "Institute for Unmanned Space Experiment Free Flyer" (USEF) koordinierten Projekts sollen zunächst unzählige Photovoltaik-Elemente ins All transportiert und dort zu Quadratkilometer großen Solararrays zusammengesetzt werden. Die permanent und unabhängig von störenden atmosphärischen Einflüssen verfügbare Solarenergie wird schon im All in Strom umgewandelt.

Auf die Erde kommt der Sonnenstrom den Plänen zufolge dann in Form von Lasern oder energiereichen Mikrowellen, die von speziellen Parabolantennen aufgefangen und anschließend in Strom zurückverwandelt werden. "Da die Solarenergie sauber und unerschöpflich ist, glauben wir, dass wir mit dem Space Solar Power System einen Beitrag zur Überwindung der Energie-Engpässe auf der Erde und der Klimaerwärmung leisten können", heißt es etwa bei Mitsubishi.

Beginnen will man zunächst mit einem 100-kW-Demonstrationssystem; in einer zweiten Phase (ab 2020) soll in Roboterbauweise dann ein 10-Megawatt Pilotsystem entstehen, das nach und nach zu einem 1-Gigawatt-System ausgebaut wird. Die Empfangsantennen auf der Erde will JAXA auf Pontons installieren, die entweder in Sperrzonen auf dem Meer oder auf gestauten Gewässern im Landesinneren schwimmen.

JAXA-Angaben zufolge ist die Technik der Energieübertragung zur Erde "sicher" – die Raumfahrtagentur räumt aber ein, dass es wohl noch einige Zeit dauern wird, bis auch die japanische Bevölkerung davon überzeugt ist. Die wird aber wahrscheinlich zunächst ins Kino strömen, um sich den neuen Katastrophen-Streifen von Roland Emmerich anzusehen. Plot des Films 2012: Starke Sonneneruptionen lassen die Erdkruste schmelzen und stürzen die Menschheit in eine Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes. (pmz)