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  3. Ausstellungstipp: „Love“ in der Galerie Camera Work in Berlin

ICONIST Fotokunst

Diese Bilder zeigen die vielen Gesichter der Liebe

Die Liebe ist das verwirrendeste Gefühl der Welt. Zeit, ihm eine eigene Ausstellung zu widmen. In „LOVE“ zeigt die Galerie Camera Work in Berlin facettenreiche Werke von mehr als 50 Foto-Künstlern.

Beschützend legt eine Mutter ihrer Tochter die Hände auf den kleinen Kopf: Die Fotografie „Nina Simone and her daughter“ von Brian Duffy verbildlicht eine der unumstrittensten Formen der Liebe, die Mutterliebe. Die sich im Übrigen auch im Tierreich fotografisch dokumentieren lässt, auf „Lioness with Cub in Mouth“ von Nick Brandt verrät der Blick einer Löwin, dass sie alles dafür tun würde, um ihr Junges zu beschützen.

Um diese und die vielen weiteren Facetten der Liebe geht es in „Love“, einer Gruppenausstellung, die die Galerie Camera Work vom 6. Dezember an in Berlin zeigt. Die Werke von über 50 Fotokünstlern fordern den gesamten Interpretationsspielraum des Betrachters - für die Liebe gibt es bekanntermaßen keine einfachen Erklärungsmodelle.

So fängt Ellen von Unwerth auf ihrer Partyorgien-Fotografie „The Story of Olga“ die eher stürmischen Seite der Liebe ein, hier geht es um Begierde, um Lust, vielleicht auch den Kontrollverlust. Ganz anders als bei „Robert F. Kennedy and his Wife Ethel On A Campaign Plane“ von Steve Schapiro. Auf dem Flug zu einem Wahlkampftermin legt Ethel Kennedy ihrem Mann ermutigend die Hand auf den Arm, ein ganz intimer Moment ist das, bei dem der Betrachter fast zu stören glaubt.

Es geht um persönliche Erfahrungen

Die Sammlung von über 100 Werken macht jedenfalls deutlich: Die Liebe kann einfach jeden völlig unvermittelt treffen, ganz ohne Rücksicht auf gesellschaftliche Konventionen, Regeln oder Geschlechter.

Dass es in der Ausstellung durchaus um persönliche Erfahrungen und Sichtweisen auf das Thema Liebe geht, wird zudem anhand der persönlichen Zitate und Anekdoten der Künstler deutlich, mit denen die Fotografien versehen sind. So zum Beispiel auch bei einem Bild Thomas Billhardts aus dem Vietnam-Krieg, das zwei junge Menschen zeigt, die mit Waffen auf dem Rücken in die Ferne laufen.

Dazu schreibt Billhardt: „Man muss sich immer bei diesem Bild vor Augen halten, dass Krieg herrschte. Mir wurde vor Ort instruiert, was ich zu photographieren habe – so zum Beispiel die Helden und Heldentaten des Volkes. Das Private und die Liebe waren außen vor und durften nicht photographiert werden. Ich war schon immer jemand, der auf Reisen das Zwischenmenschliche, die Liebe und den Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit sehr gerne beobachtet hat. Und in Vietnam war genau das verboten. Umso mehr hat mich dieses Bild berührt, welches zwei Vietnamesen zeigt, die von einem Schießtraining nach Hause gingen. Das Beständige ist in der Liebe – und es ist gut, dass dieses Bild die Menschen bewegt.“

„Love“ ist in der Galerie Camera Work in der Kantstraße 149, 10623 Berlin, ist vom 6. Dezember 2014 bis zum 7. Februar 2015 zu sehen, immer von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr.

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